Luise Ebert

Gattin des Reichspräsidenten Friedrich Ebert

* 23. Dezember 1873 Bremen

† 18. Januar 1955 Heidelberg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 13/1955

vom 21. März 1955

Wirken

Luise Ebert wurde am 23. Dez. 1873 in Bremen geboren. Die Tochter einer Familie des kleineren Mittelstandes der alten Hansestadt fand ihren Lebensgefährten in dem aus Heidelberg gebürtigen Sattlergesellen Friedrich Ebert, der inzwischen neben seinem Beruf bereits die ersten Schritte auch auf politischem Gebiet getan hatte und in Bremen als Parteisekretär der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands tätig war. Die Ehe wurde im Jahre 1893 geschlossen.

An der Seite ihres Mannes erlebte L.E. dessen politischen Aufstieg vom Arbeiter zum Präsidenten der ersten deutschen Republik. Aber auch in dieser Stellung verlor sie nicht die Schlichtheit und Einfachheit ihres Wesens. Aber obschon sie es stets sorgsam vermied, in die amtliche Sphäre ihres Mannes überzugreifen und grosse Zurückhaltung übte, verstand sie es doch, die Würde ihrer Stellung zu wahren.

Seit dem Tode von F.E. lebte L.E. still und zurückgezogen, erst in Berlin und, nachdem sie dort im Bombenkrieg ihre Wohnstatt verlor, in Heidelberg, dem Geburtsort und der Ruhestätte ihres Mannes. Zwei ihrer Söhne fielen im 1. Weltkrieg und die einzige, mit einem Arzt verheiratete Tochter ist ebenfalls verstorben. Von ihren noch ...